Suha und Jamil – Lernen an der Grenze
2019: Libanon - Ein Projekt für syrische Flüchtlinge im Libanon zur Martinusaktion 2019
Seit 8 Jahren leben 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge im Libanon. Davon ein Drittel in der Region der Bekaa-Ebene, vorwiegend in selbsterrichteten Zelten. Seit 2013 ist die JASMIN HILFE dort tätig – inzwischen in 9 Camps. 2014 gründeten Marlene Abbara und ihr syrischer Ehemann den Verein JASMIN HILFE, humanitäre Hilfe für syrische Kinder e.V. Oberstes Ziel: Hilfsbedürftige Opfer von Gewalt und Vertreibung in und aus Syrien, insbesondere Kinder, Jugendliche, Waisen und Witwen, unabhängig von Religionszugehörigkeit oder Abstammung, zu unterstützen. Gerade Kinder und Frauen sind immer unfreiwillig an Kriegen beteiligt und ungeschützt vor Gewalt und Brutalität.
Erstversorgung vor Ort, Verteilung von Lebensmitteln, Beschaffung von Unterkünften, damit die Flüchtenden nicht weiterziehen müssen, sondern einigermaßen heimatnah in ihrem kulturellen Umfeld verbleiben können – das macht sich der Verein ebenso zur Aufgabe wie die Aufbauhilfe bei der Unterkunft, der Versorgung mit Trinkwasser, Medizin, Kleidung und ärztlicher Hilfe. Er koordiniert anfallende Arbeiten vor Ort mit Unterstützung junger, syrischer Flüchtlinge, die als Hilfskräfte ausgebildet und vom Verein für ihre Tätigkeit monatlich entlohnt werden.
2014 eröffnete die JASMIN HILFE ein Aktivitätenzentrum vor Ort, in dem unter anderem syrische Lehrerinnen Kindern auf spielerische Art Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen. Durch eine Brandkatastrophe wurde das Zentrum im Juni 2016 zerstört. Nach Überwindung vieler Hindernisse konnte der Verein seine Lehrtätigkeiten wieder aufnehmen und startete das Bildungsprojekt „Mobiles Interaktives Lernen“.
Drei syrische Lehrerinnen, selbst Flüchtlinge und ausgebildet unter anderem mit Hilfe des Goethe Instituts Beirut, unterrichten die Kinder und Jugendlichen jetzt unter Zeltdächern oder unter freiem Himmel. Unterrichtet wird an jedem Tag, die Lehrerinnen werden von einem Fahrer des Vereins zu den jeweiligen Camps gebracht.
Die Kinder und Jugendlichen, in Gruppen aufgeteilt nach Alter, Reife und sozialen Fähigkeiten, benötigen ihrer traumatisierten Erfahrungen und Biographien wegen ganz besondere Unterstützung und Zuwendung. So betrachtet der Verein das Projekt „Mobiles Interaktives Lernen“ als eine seiner wichtigsten und Dringlichsten Aufgaben.
Genau diese Art der besonderen Lernkultur möchte die Martinusaktion Aldenhoven e.V. in diesem Jahr unterstützen. Ein Projekt, das den Kindern in den Camps der Bekaa-Ebene Hoffnung auf eine bessere Zukunft gibt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Vereins.