Pskov, Insel der Hoffnung

1999: Russland - Ein Gewächshaus für das Behindertenzentrum in der russischen Stadt Pskov

Pskov, Insel der Hoffnung

Viele Menschen feierten den Martinus-Gottesdienst mit Bischof Evmenios von Lefka, Pfarrer Martin Rogalla, Pfarrer Charles Cervigne und Dechant Rainer Müsers. Die lebendige Ökumene, die evangelische und katholische Menschen seit Jahren in Aldenhoven verbindet, umfasste diesmal auch orthodoxe Christen.

Ikonen der orthodoxen Gemeinde St. Dimitrios Aachen und des Malers Markos Vrampakis schmückten den Altarraum. Die byzantinischen Ikonen vereinigten sich mit den modernen Heiligenbildern des katholischen Gotteshauses und symbolisierten die geschwisterliche Verbindung von Ost- und Westkirche, die sich nach einem Jahrtausend der Trennung in gegenseitiger Versöhnung und Anerkennung einander näher kommen.

Foto: W. Schleiermacher

Eindrucksvoll und bewegend war der „Tanz der Hoffnung“, eine Predigt ohne Worte. Kinder der Gemeinschaftsgrundschule boten diese „Predigt“ dar, die die Tanzpädagogin Iris Freudenthal mit ihnen einstudiert hatte.

Die Evangelischen Gemeinde Wassenberg erhielt den diesjährigen Martinuspreis als symbolische Anerkennung für den großartigen Einsatz in der russischen Stadt Pskov.

Aufforstungsprogramme

Auf dem öffentlichen Kulturabend hatte einige Wochen vorher Superintendent Klaus Eberl ausführlich über das Engagement für behinderte Kinder und Jugendliche in Pskov berichtet. Innerhalb von sechs Jahren war es der Gemeinde Wassenberg gelungen, ein Heilpädagogisches Zentrum für Menschen mit geistiger Behinderung aufzubauen. Die Einrichtung ist die erste dieser Art in Russland. Die Stadt Pskov hatte dafür ein Gelände mit acht sanierungsbedürftigen Häusern zur Verfügung gestellt. Die laufenden Kosten werden durch Spenden von Initiativ-Gruppen – vorwiegend aus Wassenberg – aufgebracht. Zusätzlich sammelt man gut erhaltene Kleidung, Schuhe und Wäschestücke, die mit Lastwagen nach Pskov transportiert und dort in einem Laden verkauft werden.

Die schulische Betreuung und Förderung der behinderten Menschen endet mit 18 Jahren. Um Lebenschancen für diese Jugendlichen zu eröffnen, plante die Wassenberger Gemeinde, auf einem benachbarten Grundstück beschützende Werkstätten (Schreinerei, Kunstgewerbe und Gärtnerei) zu errichten.

Gemeinsam mit dem KINDERMISSIONSWERK finanzierten wir durch unsere Martinus-Aktion den Bau eines Gewächshauses. Das dort gezogene Gemüse wird für die Schulküche genutzt und auf dem Markt verkauft.