MIT BLINDEN AUGEN SEHEN

2008: Tibet - Blindenzentrum Tibet

MIT BLINDEN AUGEN SEHEN

Seit Ende der Sommerferien laufen die Vorbereitungen der diesjährigen Martinusaktion auf Hochtouren. „MIT BLINDEN AUGEN SEHEN“ – so lautet das Motto unseres Projektes. Ganz herzlich möchten wir wieder alle beteiligten Einrichtungen, Gruppen und Initiativen zum Mittun und Mitfeiern einladen. Braille ohne Grenzen – 1998 haben Sabriye Tenberken und Paul Kronenberg ihre Organisation gegründet, die sich zur Aufgabe gemacht hat, blinde Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Lhasa auf die Welt der Sehenden vorzubereiten. Blinde und sehgeschädigte Kinder hatten in der autonomen Region bisher keinen Zugang zu Schulen oder anderen Ausbildungsstätten. Viele leben in Hütten, isoliert von der Gesellschaft, und werden von Familienmitgliedern oder Nachbarn ernährt. Immer wieder werden blinde Kinder im frühen Alter ausgesetzt und sind so gezwungen, auf der Straße zu betteln und um ihr Überleben zu kämpfen. Das Projekt „Blindenzentrum – Tibet“ ist durch die damalige Tibetologie – Studentin Sabriye Tenberken entstanden. Sabriye Tenberken – selbst blind – hat eine tibetische Blindenschrift auf Basis des Braille – Schrift – Systems entwickelt.

Im Sommer 1997 reiste sie durch die autonome Region Tibet, um vor Ort die Möglichkeiten zu erkunden, blinden Tibetern eine Ausbildung zu geben. Sehschädigungen und Blindheit sind in Tibet bedingt durch mangelhafte Ernährung sowie vor allem durch das extreme Klima. Die häufigste Erkrankung ist der Graue Star, der durch eine Operation geheilt werden kann. Einem großen Teil der Bevölkerung ist der Zugang zu einer der mobilen augenheilkundlichen Stationen jedoch verwehrt. Im Mai 1998 eröffneten Sabriye Tenberken und Paul Kronenberg eine Vorschule für blinde Kinder. Inzwischen gliedert sich das Projekt, das in hohem Maße von Spenden abhängig ist, in mehrere Bereiche: Vorbereitende Grundschule, Berufsausbildung, Förderung der Selbstintegration und die Herstellung von Lehr- und Lernmaterial für Blinde und Sehgeschädigte. Im Sinne der Philosophie von „Braille ohne Grenzen“ ist Integration erst dann erfolgreich, wenn sie von den blinden Menschen selbst vollzogen wird. Deshalb legt die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen großen Wert auf die Förderung von Selbstvertrauen und Selbstakzeptanz.

In diesem Sinne freuen wir uns auf das Projekt, auf die Zusammenarbeit mit Ihnen und wünschen Ihnen alles Gute!

Mit herzlichem Dank und herzlichen Grüßen

Thomas Uerlichs und Judith Cervigne

Aldenhoven im August 2008

Weitere Informationen zum Förderkreis Blindenzentrum Tibet unter http://www.blinden-zentrum-tibet.de/

P.S.

Aus Nordirland sendet Jupp Steinbusch mit seinem Aachener Kinderzirkus Pinnocchio der großen Martinusfamilie in Aldenhoven herzliche Grüße. Gerne geben wir diese Grüße weiter. Auf dem Kulturabend und auf dem Martinusmarkt werden wir von Jupp Steinbuschs Projektfahrt nach Nordirland berichten.