Teilen lernen weit weg von unserer Tür
1990: Bolivien - Hilfe für behinderte Kinder in Sucre, Bolivien
In diesem Jahr verband nicht eine gemeinsame Aktion Kindergärten und Schulen, Vereine und Gruppen, sondern unterschiedliche Projekte in der „Dritten Welt“ wurden umgesetzt. Hier soll eine Aktion mit Langzeitwirkung nachgezeichnet werden:
Die Pestalozzi-Schule Aldenhoven wählte Bolivien als Land „weit weg von unserer Tür“ und schloss sich dabei einer Initiative an, die die (damalige) Gemeindereferentin unserer Pfarre St. Martin – Therese Bend – angestoßen hatte. Der Grund war ein Brief aus der Stadt Sucre in Bolivien gewesen.
Foto: B. Bielefeld
Der aus Aldenhoven stammende Sonderschullehrer Bernd Bielefeldt hatte vor seiner Einstellung in den Schuldienst freiwillige Arbeit in einem Heilpädagogischen Zentrum in Sucre geleistet und eines Tages mitgeteilt, dass der Rollstuhl des schwerbehinderten Alberto defekt, eine Reparatur nicht mehr möglich und Ersatz nicht zu beschaffen sei. Diese Nachricht hatte Therese Bend motiviert, zum Projekt „Ein Rollstuhl für Alberto“ aufzurufen. Die katholische und evangelische Gemeinde hatten sich beteiligt und mancher Spender sich von der Idee anstecken lassen, einen Rollstuhl für Alberto zu besorgen. Fünf Rollstühle in gutem Zustand und ein beachtlicher Geldbetrag waren gestiftet worden. Die DEUTSCHE LUFTHANSA hatte sich bereit gefunden, die fünf Rollstühle kostenlos nach Bolivien zu befördern. So hatte man das eingenommene Geld in voller Höhe für die Gehälter von zwei zusätzlich eingestellten Kinderschwestern nutzen können.
Hier knüpfte die Pestalozzi-Schule mit ihrer Martinus-Aktion an, stockte das Gehaltskonto auf und trug mit dazu bei, die Finanzierung der beiden Frauen so lange zu garantieren, bis das Heilpädagogische Zentrum auf finanziell sicherem Boden stand.
Sechs Jahre später besuchten Bernd Bielefeldt und seine Eltern das Heilpädagogische Zentrum in Sucre. Sie konnten sich von den positiven Auswirkungen der Martinus-Aktion der Pestalozzi-Schule überzeugen und sahen auch die fünf Rollstühle aus der Initiative von Therese Bend wieder.